Eine wie keine – Die eparo App-Entwicklung für Immonet

App-Entwicklung kann man gut machen – aber man kann Apps auch irgendwie großartig machen. So jedenfalls sollte es sein, und so ist das mit der Immonet iPad-App – ein UXD-Projekt par excellence, mit toller Zusammenarbeit und einem perfekten Ergebnis. Das jedenfalls ist der Tenor der Weave (03/12), die über das Projekt berichtet hat. Und weil wir uns darüber ebenso freuen, wie über das Projekt-Ergebnis selber, will ich den Artikel zum Anlass nehmen, und einfach auch nochmal über das Projekt und die Unterstüzung durch eparo für Immonet berichten...

Immonet iPad-App Immonet iPad-App

Alles auf Anfang – Die Suche nach einer Produktidee

Im Grunde bringt es Ralf von Immonet im Weave-Artikel selber direkt auf den Punkt: Ideen für Features und Funktionen der neuen iPad-App hatte das Immonet-Team genug. Was fehlte, waren "eine tragende Produktidee und ein Leitgedanke in der Anwendung", so Ralf. Was die Anwendung noch brauchte, als Ralf mit seinem Team zu eparo kam, waren ein stringenter Blick auf die Nutzer und eine Antwort auf die Frage, wann eine App jemandem, der eine Wohnung sucht, wirklich hilft. Wir haben uns im gemeinsamen Workshop mit Immonet also gefragt: Was muss die App zur Wohnungssuche leisten, um das Suchen zu verbessern – und nicht die Darstellung der Angebote.

"Sie kamen, um zu testen - und fingen nochmal ganz von vorne an" – Lena in ihrem Artikel in der Weave

Faktisch haben wir uns mit den Kollegen von Immonet dann erst einmal zwei Tage eingeschlossen. Auf unzähligen Post-It's haben wir unsere Aufgabe durchdekliniert und uns gefragt, wie das Suchen einer Wohnung real abläuft. Dabei haben wir Personas und Nutzungsszenarien entwickelt, Ideen jongliert, Skizzen erstellt – und am Ende eine neue und überzeugende Antwort auf unsere Frage gefunden: Wer Wohnraum sucht, macht sich Notizen. "Dieses Angebot ist interessant, dieses nicht, ...". Die Idee: Die Immonet iPad-App soll diesen Schmierzettel ersetzen, und die komplette Idee der Wohnungssuche digital abbilden.

Die App-Idee – Der digitale Schmierzettel zur Wohnungssuche

Was heißt das konkret? Was der Weave-Artikel sehr schön deutlich macht, finde ich, ist unser Verständnis davon, was es bedeutet, eine solche Grundidee für eine Anwendung zu finden und stringent umzusetzen. Denn was macht so ein Schmierzettel eigentlich? Wozu wird er genutzt? Die einfache Antwort: Er fasst zusammen und sortiert. Denn natürlich geht es bei der Wohnungssuche am Ende nicht darum, die Vielzahl der möglichen Angebote zu überblicken, sondern darum, das Angebot auf die passende(n) Wohnung(en) zu reduzieren. Auf dem Schmierzettel notieren wir alle wichtigen Informationen, tragen Zeiten und Termine für eine Besichtigung ein und streichen am Ende durch, was uns nicht (mehr) interessiert.

Die Kraft eines bewährten GUI-Prinzips: Make it physical

In der App sollte es genauso sein! Auch in der App sollten Nutzer eigene Notizen sowie Photos zu Wohnungen anlegen und Besichtigungstermine eintragen können, die sich dann direkt mit ihrem Kalender synchronisieren. Und vor allem: Einmal aussortierte Wohnungen tauchen nicht wieder in der Suche auf – es sei denn, der Nutzer fischt aus dem Stapel der aussortierten Angebote wieder hervor. Aber es gibt noch mehr...

Lob zuhauf: "Ein konkurrenzlos userfreundliches Feature mit neuen Kundenbindungseffekten"

Wer je umgezogen ist, kennt das: Man sitzt am Tisch vor seiner Karte, kreist mit dem Stift in der Hand über der Stadt und sucht sein liebstes Wohngebiet: "Hier wäre super, oder hier, oder hier: direkt am Hafen, ..." . Hier ist quasi die Karte der Notizzettel, auf dem wir unsere Suchgebiete markieren – und genau das wollten wir auch für die App: Auf der Karte kann der Nutzer mit dem Finger das Gebiet seines Interesses einkreisen und bekommt unabhängig von Postleitzahlen oder Stadtgebieten, die zu seiner Anfrage passenden Angebote in seinem Suchfeld angezeigt. Passt perfekt zum touch-basierten Bedien-Konzept des iPads – und wer schon unterwegs ist, kann sich seinen Standort in der Karte einblenden lassen und gleich auch den besten Weg zur neuen Wohnung finden.

eparo Prototyp zur Immonet iPad-App eparo Prototyp zur Immonet iPad-App

Die Feuertaufe – Höchstnoten im Nutzertest

Um zu sehen, ob die User unsere Ideen denn auch wirklich gebrauchen können und wirklich haben wollen, haben wir natürlich intensiv getestet. Weil wir mit so ziemlich allen Features Neuland betreten haben und dazu belastbare Ergebnisse wollten, haben wir die App zunächst als detaillierten Prototypen aufgesetzt. Das hat uns – mal aus dem Nähkästchen gesprochen – dann schon auch einiges an Prototyping-Know-How gekostet...

"Cool! Wann kann ich das nutzen?" – Die Probanden-Höchstnote im Nutzer-Test

Die User Experience-Tests waren dann aber ein großartiger Beleg für das neue App-Konzept: Alle Probanden haben die Kernidee ganz intuitiv verstanden und sie begeistert aufgenommen. Gleichzeitig konnten wir aus den Tests natürlich wichtige Hinweise sammeln, um die entwickelte Produktidee noch weiter zu schärfen. Funktioniert hat das, weil wir exakt passende Probanden im Test hatten – dass aussortierte Wohnungen nicht wieder auftauchen sollten, zum Beispiel, ist ein Ergebnis der Tests.

Das Ergebnis – Ein Produkt ohne Vergleich, und stetig steigende Nutzerzahlen

Die Weave schreibt: "Eine Geschichte vom Nutzen frühzeitiger UX-Tests und iPad-gerechter App-Konzeption" und fasst das Projekt damit schon ganz gut zusammen. Die wichtigsten Tips zum Nachahmen haben wir dann für den Artikel gleich noch mit zusammengestellt (10 Tips zur Entwicklung erfolgreicher digitaler Produkte). Zur Geschichte gehört dabei auch, dass auch das beste Konzept nur überzeugen kann, wenn auch eine starke Umsetzung erfolgt. Das Immonet Mobile Team hat hier großartig gearbeitet. Am Ende ist es aber natürlich wie immer: Man muss die App sehen und benutzen, um sie wirklich zu erleben – und wenn das nicht so wäre, hätten wir (Immonet und eparo) unseren Job ja auch irgendwie doch nicht so gut gemacht...

Weave-Artikel zur Immonet_iPad-App-Entwicklung